Sunday, December 10, 2006

LIttle Bear liebt das Internet


Ohne online Einkauf geht hier draussen nichts. Von Büchern und CDs über Unterwäsche zu externen Festplatten – immer, wenns etwas Besonderes sein darf, wird übers Internet bestellt. So haben wir zwar mitten in der Wüste Zugang zu den Verlockungen der Zivilisation, ohne stundenlang fahren zu müssen, aber dieser Zugang ist langsam, verdammt langsam sogar. Keiner bietet sieben Meilen ausserhalb von Twentynine Palms high-speed Internet an. So klammern wir uns an die gute alte Telefonleitung wie ein Verdurstender an die Fata Morgana und sagen uns, dass die Abgeschiedenheit ihren Preis hat und sich dieser allemal lohnt. Dass sich der virtuelle Warenkorb nur mit zenmässiger Abgeklärtheit und Geduld füllen lässt, mag für mein Portemonnaie gut sein. Little Bear’s Herz aber schlägt für exzessives Shopping. Jeden Nachmittag um vier postiert sich das gescheite Tier auf der Seite des Hauses mit dem besten Ausblick und wartet auf Warenlieferungen. Die Erfahrung hat ihr gezeigt, vier Uhr ist die kritische Zeit. Der Inhalt der Pakete könnte Little Bear egaler nicht sein. Was sie interessiert ist, ob UPS, Fedex oder DHL vorfahren werden. Johnny von UPS bringt nicht nur Pakete sondern immer auch ein Hundebiscuit. So lässt Bear denn Mitte Nachmittag ihren Blick gegen Osten schweifen und sucht den Horizont nach aufgewirbeltem Staub ab. Sobald sich dieser zu einer fahrenden braunen Box verdichtet, fängt das Geifern an. Der Pavlov’sche Reflex steigert sich während der UPS Truck über die Naturstrasse holpert und sich vor dem Tor materialisiert. Wenn Johnny dann mit Paket und Biscuit, oder wohl eher mit Biscuit und Paket, aus dem Wagen springt, wird Little Bear’s Schwanz zum Rotor und der Hund hebt fast ab. Es gibt auch schlechte UPS Tage. An denen erhalten unsere Nachbarn ihre Bestellungen und wir gehen leer aus. Dann war die ganze Schlabberei für die Katz, und Johnny ist ein Tierquäler.

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