Sunday, December 10, 2006

Liebe deinen Nächsten


Das ist Dan. Ausser seinem Traktor besitzt Dan zwei Dodge Pickup-Trucks, einen Volvo, ein riesenlanges Wohnmobil, ein grosses Boot und drei Wüstenmotorräder. Und einen Golfcart. Ach, und nicht zu vergessen, einen Glacéwagen. All diese Fahrzeuge stehen um Dans Haus rum. Irgendwie. Dan ist mein Nachbar. Dan geht nie zu Fuss. Wenn ich von aussen erkennen will, ob Dan zuhause ist, muss ich die Fahrzeuge zählen, soviele sind es. Die Motorräder und der gelb leuchtende Dodge dürfen sich in der Garage abwechseln. Seine herumstehenden Fahrzeuge machen Dan zum typischen Wüstenbewohner. Die Tatsache, dass sie alle herausgeputzt und in bester Fahrtüchtigkeit sind wiederum, machen ihn zum Unikat. Hier oben hat noch mancher mehrere Fahrzeuge ums Haus stehen. Meist sind es ein, zwei gute Stücke und der Rest ist herum- und heruntergekommen. Dan hat eine Frau, Sandy. Die fährt den Glacéwagen jedem Tag quer durch die Wüste und hofft auf Eltern, die sich 15 Minuten Ruhe erkaufen wollen. Dan hat auch einen siebzehn jährigen Sohn. Den lässt er noch nicht fahren. Kein Sinn für Verantwortung, sagt er. Little Dan wohnt in einem Wohnwagen, der neben dem Haus steht. Dieser ist in der Liste nicht mitgezählt, weil er steht und nicht fährt. Dan träumt vom Wasser und vom Fischen. Immer mal wieder kriegt er den grossen Wüstenkoller und sucht im Internet wochenlang nach Häusern am Wasser. Er findet immer einen Grund, warum er dann doch nicht gehen kann. Zu teuer, zu weit, zu kalt, zu hoch. Zum Glück. Denn Big Dan und Little Dan und Sandy sind die besten Nachbarn der Welt. Nicht nur wachen sie über mein Haus, wenn ich nicht da bin. Dan hält alles in Stand. Auch meinen alten Dodge Pickup-Truck, zu dem er mich glücklicherweise überredet hat. Und sollte sich mal eine Klapperschlange zu nah an mein Haus wagen, würde big Dan sein Gewehr hervorschliessen und dem Ding den Garaus machen. Das ist gut zu wissen.

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