Wednesday, October 14, 2009

Handicap 3000


Ob wohl einer dieser Herren Douglas Jones ist? Ein gewissen Douglas Jones, 57, hat über die letzten zwei Jahre rund 3000 Golfbälle ins grösste Sandloch geworfen, das er finden konnte – den Joshua Tree National Park. Er habe es als Tribut für gestorbene Golfer getan, meinte Jones als ihm die Ranger endlich auf die Schliche kamen. Die wollten aber nichts von einer Gedenkveranstaltung der besonderen Art wissen, sprachen von Vermüllung und zeigten ihn an. Jones hatte nicht nur Golfbälle in den Nationalpark gebracht, er hatte auch Dosen Gemüse und Früchte in der geschützten Wildnis hinterlassen – als Hilfestellung für gestrandete Wanderer, wie er meinte. Für die Ranger ist somit das zwei Jahre alte Rätsel gelöst. Sie hatten sich gewundert, woher denn plötzlich all diese Bälle kam und fälschlicherweise auf einen abschlagwütigen Golfnovizen mit seinem Golfschläger getippt. Douglas Jones aber hatte die Bälle vom Auto aus mit grosser Wucht in die unberührte Wüste geworfen. Die Bälle hätten zwar keine unmittelbare Gefahr für die Tierwelt dargestellt, meinten die Ranger, die Gefahr, dass ein ahnungsloses Tier einen Golfball für ein Ei halte und zu schlucken versuche, sei relativ gering. Aber die Aufräumaktion, welche die Golfbälle verursachte – da verstanden die Ranger keinen Spass. Etwa 373 Arbeitsstunden seien darauf verwendet worden, oder ca. 9000 Dollar. Jones wird sich in Kürze vor einem Richter verantworten müssen. Falls er schuldig gesprochen wird, droht ihm eine saftige Geldstrafe, eventuell sogar Gefängnis und Verbannung vom Park. Jones wollte nicht mit Reportern über sein Vergehen sprechen. Als einer davon seinen Vater anrief, mit dem Jones lebt, wusste dieser von nichts. “Das klingt alles äusserst seltsam”, sagte der 84-Jährige, “ich kann mir nicht vorstellen, woher mein Sohn soviele Golfbälle hat.” Er gab allerdings auch an, dass sein Sohn auf einem Golfplatz arbeitet.

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