Tuesday, March 10, 2009

Kleinvieh


Einmal Monat kommt der Mann von der Pest Control vorgefahren. Nicht einfach so. Ich hab ihn bestellt. Dreissig Dollar kostet mich der Spass jedes Mal. Und das ist es mir allemal wert, dass mir keine Skorpione und dergleichen unfreundliches Geviech über die Schwelle kommen. Ich hasse den Gedanken, dass ich eines Morgens – nicht nur wie, sondern tatsächlich – von der Tarantel gestochen aufjucken könnte, wenn ich meine Schuhe anziehe. Auch rote, stechige Ameisen kann ich auf den Tod nicht leiden. Die machen juckende Hautreizungen, bei denen ich nicht an mich halten und kratzen, kratzen, kratzen muss. Da gehe ich dann in zwei Tagen durch ein Röhrchen Parapic. (Ich bin ja sonst nicht der importierende Typ, wie manche Schweizer, die alles aus Helvetien mitbringen, weil es eh besser ist als das amerikanische Zeugs wie sie sagen – warum wohnen die hier? Aber Parapic, sag ich Ihnen…) Der Pest Control Mann sprüht dann einen etwa 20cm breiten Streifen ganz nah rund ums Haus und die Pest, wie man ennervierende Insekten und Pflanzenschädlinge hier nennt, muss draussen bleiben. Responsible Pest Control steht auf dem Auto. Ist ja schön, dass er mit Pest und Umwelt verantwortungsvoll umgeht, aber ehrlich gesagt, wenn ich zwischen Gift und Pest wählen müsste – Gift. Gnadenlos. Was immer es ist, was der Mann da sprüht, es funktioniert. Ich habe noch nie unliebsamen Besuch im Haus gehabt. Was für ein Job, denk ich jedesmal, wenn ich den Mann sehe. Das muss sich der Mann auch denken, denn nach ein paar Mal kommt ein anderer. Ich hab schon viele von ihnen kennengelernt. Sie sind immer nett, jung, rosa, dicklich und schwitzend. Frisch ab Presse ist ihr Mitteilungsbedürfnis darüber, was sie im eintägigen Kurs über Ungeziefer gelernt haben, zu gross. Auf diesem Gebiet bin ich lieber unwissend. Wenn sie nur gegen geschmacklose, grosse Viecher am Rande des Highways auch einen Spray hätten. Responsible oder nicht.

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