Tuesday, March 10, 2009

Idiotie


Wenn die Hunde bellen, denk ich immer erst mal an Kojoten. Aber das waren keine Kojoten ausserhalb des Zauns, die meine Hunde innerhalb des Zauns in Rage versetzten. Nach einer Weile hörte ich Motorenbrummen, dann das Aufheulen von Motoren. Was ums Himmels Willen…? Ich lief raus. Verdammt. Zwei Offroader Töffli auf vier Rädern, oder ATV oder Quads, wie die Scheissdinger richtig hiessen. Ein mittelalterlicher Er breitbeinig auf rotem Töffli, eine mittelalterliche Sie auf gelbem Töffli kurvten verbissen durch das offene Wüstengelände rund um mein Haus, und fuhren eventuell eine der kostbaren und vom Aussterben bedrohten Babyschildkröten tot. Nun war ich in Rage. Zugegebenermassen hatte ich hier erst ein Mal eine Babyschildkröte gesehen und die war auf der Sandstrasse vom Mistkübelwagen plattgewalzt worden. Das war zwar ungünstig, aber da konnte irgendwie niemand was dafür. Aber die Quads, die fuhren schlichtweg über Wüstenblumen, Kakteen und alles was mir sonst noch lieb war hier draussen. Nun hielten die beiden an und beugten sich über etwas wie ein Handy. Ich lief zum Tor und fragte, was sie da suchten. Mein Tonfall muss schon freundlicher gewesen sein, denn die beiden stiegen ab und kamen mir leicht eingeschüchtert entgegen. Sie seien auf Schatzsuche, sagten sie. Schatzsuche? Das war wohl ein Witz. Sie erklärten mir des langen und breiten, dass sie dem neuen Zeitvertreib des Geocatching frönen, bei dem Leute irgendwo auf der Welt Schätze vergraben – Schätze, die nichts wert sind, wohlverstanden – dann im Internet die Koordinaten hinterlegen, damit andere bei dieser Schnitzeljagd mittels GPS fündig werden und das wiederum auch auf dem Internet kundtun. Dass Kinder das toll finden, leuchtet mir ja ein, aber die gehen auch zu Fuss. It’s a lot of fun, you should try it. Yeah, right, murmelte ich, you Töfflidubel. Sorry, what did you say? Oh, Töfflidubel, it’s how we say good-bye in Switzerland.

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