Tuesday, July 24, 2007

Kahlschlag


Die werden bald alle einem Parkplatz und einem grossen Walmart Einkaufszentrum weichen müssen, diese Joshua Trees - 129 davon, um genau zu sein. Zumindest wenn es nach dem Willen von Walmart geht. Und es geht oft nach dem Willen von Walmart – dem grössten Unternehmen der Welt. Ein Super-Walmart braucht die High-Desert, sagen sie, so gross wie 12 - in Worten zwölf – Fussballfelder, mit Rieseneinkaufszentrum, Tankstelle, Fastfood Restaurant und Parkplätzen. Alles selbstverständlich rund um die Uhr geöffnet und beleuchtet. Was sind da schon ein paar gefährdete Bäume, ein paar vom Aussterben bedrohte Schildkröten, und die Gefährdung eines sensationellen Sternenfirmaments durch Lichtverschmutzung Aber gegen Umweltgesetze kommt auch Walmart nicht so leicht an. Eine Umweltstudie muss vorliegen, bevor sie loslegen können. Und die schaut nicht viel anders aus als die Walmart-Geschäftspraktiken: sie schlägt die Opposition mit Masse tot. Sie versucht es zumindest. 488 Seiten über Luftqualität allein und 414 Seiten über Verkehrshochrechnungen, um nur zwei kleine Kapitel zu nennen, lassen auch eingefleischte Umweltschützer ermatten. Aber mundtot lassen sie sich trotzdem nicht machen. So waten sie zur Zeit durch Papierberge und nehmen es genau. Sie zählen, wieviele der Joshua Trees auf dem Gelände verpflanzbar sind und kommen, nicht wirklich überraschenderweise, auf eine viel geringere Zahl als die Walmart-Leute. Und sie suchen nach den geschützten Wüstenschildkröten, die laut Walmart auf dem Gelände nicht existieren. Es ist David gegen Goliath und noch ist alles offen. Letzten Oktober hat Walmart versprochen, sich innert kürzerster Zeit in ein radikal grünes Unternehmen zu wandeln, das nur mit erneuerbarer Energie arbeitet und unter dem Strich null Abfall generiert. Das ist ja schön, wenns wahr ist. Noch radikaler ist nur, es ganz bleiben zu lassen. Zumindest im Umkreis von 30 Meilen, wo ich wohne.

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