Thursday, September 24, 2009

Hände hoch!


Bitte verlangen Sie nicht von mir, dass ich Ihnen das Folgende sinnmachend erkläre – wo’s keinen Sinn gibt, kann ich keinen herzaubern. Hier die verblüffende Entwicklung: Da hat doch anno dunnemals Präsident Reagan was Gescheites verordnet, nämlich, dass in Nationalparks und Naturschutzgebieten keine geladenen Waffen offen rumgetragen werden dürfen (abgebildetes Schild hin). Das blieb dann auch so bis Herr Bush zu niemandes Erstaunen Gefallen daran fand, dass seine Mitbürgerinnen und Mitbürger das Recht haben, mit geladener Waffe durch die Nationalparks zu spazieren (Schild wieder weg). Die Waffen-Lobby war zufrieden. Kurz nach Herrn Bushs Umzug von Washington nach Texas ordnete ein Richter an, dass die Reagan Regeln nun wieder in Kraft seien (also Schild wieder hin). Die Regeln schränkten das Recht, überhaupt Waffen in die Nationalparks zu bringen, streng ein und verlangten, dass diese stets gesichert oder weggeschlossen seien. Nun war es an den Antigewehrlern, glücklich zu sein. Und natürlich dachte niemand daran, dass sich die Regeln unter Obamas demokratischer Administration so schnell wieder ändern könnten, allen voran wohl nicht Obama selbst, der den Entscheid des Richters begrüsste. Dann aber kam ein republikanischer Senator daher und schnürte ein Paket der absurden Art. Er verknüpfte einen neuen Pro-Waffen-in-Nationalparks-Gesetzesentwurf mit einem andern, von dem er wusste, dass er den Demokraten extrem wichtig war – der Gesetzesentwurf für weitreichende Restriktionen für Kreditkarten-Unternehmen. Das republikanische Kalkül ging auf, und das verschärfte Kreditkarten-Gesetz wurde vom demokratischen Kongress gerade in der schlechten ökonomischen Situation problemlos angenommen. Dass da noch eine Spur Waffenlobby dran klebte, war das kleinere Übel. (Schild wieder weg: 22. Februar 2010). Vielleicht sollten die Schilder in den Boden versenkbar sein, per Fernsteuerung.

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