Tuesday, June 30, 2009

Tote Rose


So heisst das Haus, das Robert Stone ausserhalb von Joshua Tree gebaut hat – Rosa Muerta. Der Name leuchtet ein. Das Haus ist schwarz, und damit meine ich nicht die Inneinrichtung. Das Haus ist schwarz durch und durch, Wände, Böden, Küche, Herd, Bad, Wasserhähne, Bett, Lampen, einfach alles. Die Leute, die sich im Haus bewegen, bringen die Farbe, sagt Robert Stone, der 40-jährige Architekt und zeigt auf mein farbiges Hemd und meine grüne Tasche, um seinen Punkt zu beweisen. Ich habe in der Los Angeles Times über das Haus gelesen. Es steht nur ein paar Meilen von mir entfernt, aber hier draussen sind die Chancen relativ gering, mal einfach so über eine interessante Neuentdeckungen zu stolpern. Jeder sucht sich einen privat gelegenen Flecken für seine Wüstenträume. Von den Bildern her hat mir der niedrige Pavilion nicht besonders imponiert. Als ich es gesehen und mit Robert Stone gesprochen habe, war ich trotzdem beeindruckt. Nicht vom Schwarz. Und nicht von den handgeschmiedeten Rosen in der Aussenmauer. Aber von seiner singulären, monochromen Vision, die er umgesetzt hat. Stone hat Modernismus mit Punk vermählt, was hier sogar funktioniert. Punk sind Robert Stones Wurzeln, “Punk and Freedom” sehe ich denn auch auf seinem Arm tätowiert, als er mich rumführt. Innen und Aussen fliessen auf mehreren Ebenen ineinander. Das Wohnzimmer (im Bild), falls man das so nennen kann, ist draussen, mit einer Feuerstelle und einem kleinen Pool, Betonbänken und einer verspiegelten Decke. Ausser der Küche und dem Bad gibts nur das Schlafzimmer im Innenraum und auch das ist nicht ganz überdacht. Zwei Wänden entlang gibt es grosse Öffnungen, durch die man den Himmel sehen kann. Und Beete mit Kakteen fangen den seltenen Regen auf. Robert Stone hat sein Haus in drei Jahren ganz alleine gebaut. Er vermietet es übers Wochenende und baut sich mit dem Erlös das nächste Haus nebenan. Diesmal ganz in Gold.

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