Tuesday, June 30, 2009

Schwarz-Weiss


So. Das neue Super-Walmart-Megalomania-Shopping-Center hier oben in der High Desert kommt also nicht. Jedenfalls nicht so schnell und sicher nicht allen umweltschützerischen Einwänden zum Trotz. Gut so. Vor ein paar Wochen hat der zuständige Richter in San Bernardino County der grössten Ladenkette der Welt ein Bein gestellt. Die Auswirkungen des gigantischen Projektes auf die Umwelt seien nicht zufriedenstellend abgeklärt und gegen Global Warming sei nicht genügend unternommen worden, sagte der Richter. Vor allem, dass hier, wo fast 365 Tage im Jahr die Sonne scheint, das Einkaufszentrum nicht mit Solarenergie betrieben werden sollte, wollte dem Richter nicht einleuchten. Hier, wo die oben abgebildeten Solarpanele und sechs Golfwagen-Batterien ein ganzes Haus mitsamt Tiefkühler mit Strom versorgen, würde ein 17’000m2 grosses Einkaufszentrum sicher ein paar Panele auf dem Dach unterbringen können, um sich zu einem grossen Teil selbst mit Strom zu versorgen. Kalifornien macht ernst und übernimmt die Vorreiterrolle. Letzten Dezember wurde entschieden, dass bis zum Jahre 2020 15% der gesamten Emissionen des Staates verringert werden müssen. Da braucht es grosse Anstrengungen, alle Aspekte in Sachen Raumplanung in die Umweltbilanz miteinzubeziehen. Da gehören auch die vom Aussterben bedrohten Wüstenschildkröten dazu, die auf dem von Walmart gekauften Gelände leben und nicht genügend in den Umwelt-Report miteinbezogen worden sind. Wenn es allerdings um viele der Bewohner von Yucca Valley geht – sie wollen den neuen Walmart – Schildkröten hin oder weg. In der jetzigen Rezession brauchen sie die billigen Preise für Lebensmittel und Haushaltgegenstände und sie brauchen die neue Arbeitsstellen. Walmart plant in den nächsten Monaten verteilt über die ganzen USA 22’000 neue Arbeitskräfte einzustellen. Wie immer bringt einem eine einfache schwarz-weiss Sicht auf die Dinge nicht viel weiter.

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