Thursday, June 19, 2008

Frohes Sündigen


Wenn Sie diesem Bild nun nicht abkaufen, dass es in einem abgelegenen Teil der Mojave gemacht wurde, weil ich Ihnen noch nie so ein schickes Bild gezeigt habe, dann haben Sie recht gezweifelt. Das Bild ist in Los Angeles gemacht und zwar in einem Pinkberry. Schon wenn ich dieses Wort tippe, läuft mir das Wasser im Mund zusammen, weil manchmal, ich gestehe, lasse ich die kulinarische Einöde hinter mir und schleiche mich nach LA, um zu sündigen. Zuerst esse ich dann mit meiner Freundin Lilian (nein, ich rede nicht von mir selber in der dritten Person) in einem kleinen vietnamesischen Pho Lokal in Silverlake und danach gönnen wir uns einen Besuch bei Pinkberry. Pinkberry ist ein Phänomen. Ein Glacé Phänomen. Vor wenigen Jahren bin ich zum ersten Mal beim Lesen der Los Angeles Times auf Pinkberry gestossen – Der Geschmack, der 1000 Parkbussen ausgelöst hat, sagte die Headline. Eine junge Koreanerin hatte in einem kleinen Schuppen mit Tresen und ein paar wenigen Tischen, irgendwo in Beverly Hills (klingt wie ein Widerspruch, ist aber keiner) eine so süchtigmachende Glacémischung kreiert, dass sich alle um Parkbussen foutierten. Pinkberry ist aus Yoghurt gemacht und hat viel weniger Kalorien als Eiscrème. Und der Geschmack ist irgendwie, wie soll ich sagen, schwer zu beschreiben, einfach verdammt gut. Es gibt nur drei Geschmacksrichtungen – Original, Grüntee oder Kaffee – und wer will, kann sich seinen Becher noch mit frischen Beeren anreichern lassen. Ganz LA ist mittlerweile süchtig nach Pinkberry. Und weil die Koreanerin einen Bruder mit Business School Abschluss hat, sind auch die ersten New Yorker der Sucht verfallen. Mit Hilfe von Starbucks wird derzeit expandiert - wie Pilze spriessen die Dinger aus dem Boden. Vielleicht gibts ja sogar bald hier oben einen Pinkberry. 130 Meilen ist bei den heutigen Benzinpreisen zwecks Genuss doch etwas weit. But hey, I’m doing it. Und ja, das ist es Wert.

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