Tuesday, February 6, 2007

Help!


Tennis spielen in der Wüste gefällt mir. Auch wenn ich nicht Tennis spielen kann. Das einzige, was für mein Tennis spricht, ist die Tatsache, dass ich aus der gleichen Stadt wie Federer stamme. Und das scheint blöderweise nicht zu genügen. Damit kann man zwar ausserhalb des Platzes punkten – aber während einem Spiel hat mir das leider noch nie einen müden Punkt eingebracht. Im Gegenteil. Aufgrund der hohen Erwartungshaltung rüsten die Gegner umso mehr auf und ich – ich erspare Ihnen die Details. Hier oben ist nichts mit Clubmitgliedschaft, den besten Rackets und den neuesten Outfits. Die Tennisplätze in Twentynine Palms, Joshua Tree und Yucca Valley werden von den drei Gemeinden betrieben und für 25 Dollar kriegt man einen Schlüssel. Das ist ein einmaliger Beitrag – for life. Und in Sachen Ausrüstung – na ja, man könnte es auch Freak-Tennis nennen. Das ist nun allerdings nicht unbedingt mit der Qualität der Spieler zu verwechseln. Carson, ein Schriftsteller, hat sich ein paar Sommer lang auf Long Island als Tennislehrer seinen Lebensunterhalt verdient. Und Preston, ein Fotograf, ist mit einem Tennis Stipendium durchs College gegangen. Für einen Sommer haben sich die beiden auf Prestons Land sogar ihren eigenen Sandplatz flach gerecht und gewässert, mitten in der offenen Wüste. Beide spielen nicht nur unerträglich gut, sie sind auch äusserst nett und erbarmen sich meiner ab und zu. So auch Thom, ein befreundeter Künstler und Musiker, der glücklicherweise nicht ganz so gut ist, dafür aber umso lieber 30 Meilen vom andern Ende Twentynine Palms angefahren kommt, um mich schlecht aussehen zu lassen. Das kann so nicht weitergehen. Indian Wells ist nur etwa 60 Meilen entfernt von hier, lieber Herr Federer. Sie haben doch sonst nichts zu tun. Eine Lektion, eine einzige??? Ja? Das können Sie nicht auf sich sitzen lassen, dass ich hier Ihren Namen und Ihre Herkunft besudle.

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