Sunday, December 10, 2006

Ausserirdisch, II


Georg Van Tassel hat viel von Ausserirdischen gelernt, sagt er. Unter anderem eine Technik zur Verjüngung von lebendem Zellgewebe. Das war 1953 bei Giant Rock in der Mojave als Ausserirdische ihn in ihr Raumschiff eingeladen hatten. Ein Jahr später hat er mit seiner Familie angefangen, ein paar Meilen entfernt, den abgebildeten Dom zu bauen. Er nannte ihn Integratron - eine Maschine für Zeitreisen und zur Neuaufladung von menschlichen Zellstrukturen. Van Tassel hat lange daran gebaut – bis zu seinem Tod 1978. Heute gehört der Integratron einer bodenständigen Wissenschaftlerin von der Ostküste, der es mehr Spass macht, ihre Zeit in der Weite der Mojave zu verbringen als in einem Laboratorium. Der Dom ist dem Moses Tabernakel nachempfunden und wurde ohne jegliches Metall ganz aus Holz und Fiberglas gebaut, und ob er je Zeitreisen begünstigt hat, ist nicht bekannt. Aber über solche nachgedacht wird da drin bis heute. Und nicht nur von abgehobenen Esoterikern, sondern auch von hoch bezahlten Drehbuchschreibern. Filmstudios wie Dreamworks mieten den akustisch perfekten Raum regelmässig für ihre Schreiber. Die kriegen dann erst mal ein Klangbad verpasst – ein halbstündiges, entspannendes Baden in Schallwellen, während sie bequem auf Matten liegen und versuchen, in diesem einzigartigen Energiefeld ihren Geist zugleich zu entspannen und neu aufzuladen. Danach wird geschrieben, meist die ganze Nacht durch. Das scheint zu funktionieren, denn die Schreiber kommen immer wieder. Und nicht nur die. Da tauchte auch mal ein 16-jähriger wiedergeborener Lama auf – in einer Limousine und umringt von ein paar älteren Weisen - der behauptete, eine Vision von diesem Ort gehabt zu haben. Man akzeptierte ihn, liess ihn predigen und meditieren und fand seine buddhistischen Basiskenntnisse süss. Bis er eines Tages verschwand und dann später anrief und gestand, eine Frau zu sein und in psychiatrischer Behandlung.

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